Interview mit Sofie von Champions ohne Grenzen e.V.
Sofie kümmert sich als Teil der Projektleitung „CHoG Mixed“ mit den anderen Organisatoren um die Trainings und Turnierteilnahmen von CHoG und leitet selbst Übungseinheiten in Kreuzberg.
Hi Sofie, was macht CHAMPIONS ohne GRENZEN und was ist das Besondere an CHoG?
Wir bieten offene Fußballtrainings für Geflüchtete an. Das heißt, Interessierte können ohne An- und Abmeldung teilnehmen. Wir sind also nicht wie ein regulärer Fußballverein strukturiert und nehmen auch nicht am Ligabetrieb, sondern nur an Freundschaftsspielen und freien Turnieren wie dem Brot & Spiele Cup, teil. Es gibt außerdem keine bürokratischen oder sonstigen Hindernisse, jedes Spielniveau und jedes Alter sind vertreten. Im Moment haben wir neun Trainings in Berlin verteilt. Drei für Männer, eins für Frauen, vier für Kinder und eins für unbegleitete minderjährliche Geflüchtete.
Was bringt CHoG den Teilnehmern außer dem Spaß am Spiel?
Aus dem Fußball heraus haben sich da einige Dinge entwickelt. Wir haben mittlerweile eine Art „Nachspielzeit“. Das heißt, dass wir auch nach dem Training für die Spieler und Spielerinnen Ansprechpersonen sind, wenn es um Fragen geht, die über den Fußball hinaus gehen. Außerdem können wir die Teilnehmenden, die gern im Verein spielen wollen, dorthin vermitteln. Viele wollen einfach mehr als einmal die Woche trainieren und am Spielbetrieb teilnehmen.
Was sind aktuell eure größten Erfolge?
Zuletzt sicher der Gewinn des DFB-Integrationspreises. Ansonsten finden wir es sehr schön, wenn sich Spieler im Verein engagieren und an der Organisation beteiligen. Zum Beispiel bei der Umsetzung unseres „Kick out Racism Cups“. Dadurch können die sozialen Kontakte der Spieler und Spielerinnen entwickelt und ausgebaut werden.
2015 wart ihr beim „Brot & Spiele Cup“ im Halbfinale vertreten. Wie lautet dieses Mal euer Ziel?
Im Moment wollen wir vor allem die Organisation von Turnierteilnahmen und Ähnlichem mehr in die Hände der Spieler selbst legen. Gegen eine erneute Halbfinal-Teilnahme hätten wir natürlich dennoch nichts einzuwenden.
Bleibt noch die Frage: Was macht ihr mit dem Geld, das beim „Brot & Spiele Cup“ für euch eingespielt wird?
Das Geld wird vor allem in Trainingsmaterialen fließen, die werden immer benötigt – simple Sachen wie Bälle, Trikots und Leibchen. Wir haben gerade CHoG-T-Shirts für die Spieler gemacht und die Neuen wollen natürlich auch welche. Teilweise werden auch Trainer- und Trainerinnen-Honorare von der Spende bezahlt. So kann der alltägliche Fußballbetrieb am Laufen gehalten werden.